Was ist Tinnitus?
Unter dem Begriff Tinnitus wird allgemein Ohrsausen oder Ohrgeräusche verstanden. Die Art der Ohrgeräusche sind sehr unterschiedlich. Der Ton ist häufig nie konstant, und ändert sich. Auch die Erscheinungsformen sind unterschiedlich, so nimmt ein Betroffener ein Klopfen wahr, während ein anderer Betroffener über ein permanentes Pfeifen klagt. Neben den unterschiedlichen Klängen des Tinnitus kann er beidohrig oder nur von einem Ohr oder gar vom Kopf ausgehend kommend wahrgenommen werden. Die Ursachen des Tinnitus liegen in der Funktionsstörung des Hörsystems begründet.
Ist Tinnitus behandelbar?
Der Tinnitus ist aus medizinischer Sicht bei Verdacht auf Durchblutungsstörung im Innenohr bisher nur in der Akutphase behandelbar. D.h. wer ein permanentes Ohrgeräusch wahrnimmt, der so kräftig ist, dass er die Hörwahrnehmung mental beeinträchtigt, sollte sofort einen Hals-Nasen-Ohren Arzt aufsuchen. Er wird bei entsprechender Diagnose, den Betroffenen in der Regel zur stationären Aufnahme in eine Klinik überweisen, jedoch sind mittlerweile vereinzelt auch ambulante Formen der Behandlung möglich.
Wann kommt eine psychologische Behandlung in Frage?
Ist der Tinnitus medizinisch nicht mehr zu behandeln, so kann es häufig der Fall sein, dass der Betroffene dringend eine psychologische Behandlung benötigt. Besonders gefährdete Tinnitusbetroffene sind diejenige, die über permanente Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme oder Kommunikationsschwierigkeiten infolge des Tinnitus beklagen. Dieser Personenkreis ist deswegen akut gefährdet, weil sie leicht depressiv werden, die bis hin zu Selbstmordgedanken führen können, sie bedürfen einer sofortigen psychologischen Behandlung.
Wie kann man trotz Tinnitus erfolgreich leben?
Entspannungsübungen haben sich bei chronisch Tinnitusbetroffenen als eine wertvolle Überwindungsleistung erwiesen. Es gibt zwei hauptsächliche Formen von Entspannungsübungen die bei Tinnitusbetroffenen angewendet werden, das ist a.) Progressive Muskelentspanung nach Jakobsen und b.) Autogenes Training. Auch gibt es mittlerweile über einen Tinnitus-Masker, welches aussieht wie ein Hörgerät, aber Geräusche imitiert, indem er den Tinnitus übertönt, so dass er nicht mehr hörbar wahrgenommen wird.
Quellen:
Dickerhof, Klaus und Sven Tönnies: Tinnitus und Hörschädigung. Hrsg. vom Deutschen Schwerhörigenbund e.V.. DSB-Ratgeber Nr.9. Apolda, 2003.
Dickerhof, Klaus und Sven Tönies: Schwerhörigkeit, Tinnitus, Schwindel – aus der Erfahrung von Betroffenen. Heidelberg, 2003.